Holzhausenschule / Frankfurt a. M.

Evaluation des deutsch-italienischen Zweiges

 

Anmerkungen von Eltern und Lehrkräften im Rahmen der Bilanzierung des bilingualen Projekts

(Herbst 2007)


Eltern und Lehrkräfte der Frankfurter Grundschulen, die bilinguale Projekte durchführen, hatten im Rahmen einer Fragebogen-Aktion die Möglichkeit, anonymisiert schriftliche Anmerkungen zum bilingualen deutsch-italienischen Projekt zu formulieren. Davon wurde reger Gebrauch gemacht.

 

Auffallend ist zunächst die äußerst hohe Akzeptanz des bilingualen Projekts bei den betroffenen Eltern. Es gibt wohl wenige Bildungsprogramme, die eine derart positive Resonanz bei den „Abnehmern" haben. Bemerkenswert ist außerdem, dass Eltern beider Partnersprachen in ihrem positiven Feedback übereinstimmen.

 

Die Rückmeldungen der Eltern zeigen, dass sie das Projekt als eine wertvolle Bereicherung, als exzellente Bildungschance und „Service-Leistung" für ihre Kinder sehen:

  • „einmalige Chance", „super",
  • „sehr positive Erfahrung", „sehr zufrieden",
  • „Schlüssel zu einer neuen Sprache und Kultur",
  • „Erweiterung des kulturellen Hintergrunds",
  • „Offenheit und Toleranz werden gefördert",
  • „hohe Motivation; wirkt sich positiv auf den anderen Unterricht aus",
  • „Stärkung des Selbstbewusstseins".

 

Die Eltern haben zusätzlich einige wichtige Anregungen notiert, die für die Weiterentwicklung des bilingualen Projekts von Bedeutung sein könnten. Sie zielen auf eine weitere Öffnung und Vernetzung des Angebots:

  • Schülerbegegnungen im Partnerland sollten auf jeden Fall ins Auge gefasst werden.
  • Kulturelle Rahmenveranstaltungen sollten stärker gefördert werden.
  • Mit anderen bilingualen Klassen bzw. Schulen sollte besser kooperiert werden, um beispielsweise gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen.
  • Kulturelle Angebote des italienischen bzw. französischen Umfelds sollten stärker genutzt werden zur Ergänzung des Unterrichts.
  • Die Fremdsprache sollte in Form von AGs auch anderen Schülern angeboten werden.
  • Neben dem bilingualen Tandem-Einsatz der Lehrkräfte im Unterricht sollten auch reine „Fremdsprachen-Stunden" in der Partnersprache angeboten werden.

 

Auch die Lehrkräfte, die im bilingualen Unterricht im Einsatz sind, haben Stellungnahmen formuliert.

Bei der Frage: Welche Schwierigkeiten haben Sie angetroffen? stimmen die Lehrkräfte darin überein, dass die Heterogenität des Sprachniveaus sie vor eine große Herausforderung stellt. Ein Unterricht, der die individuelle Sprachkompetenz aller Schüler in beiden Sprachen angemessen fördert, erfordert viel Kooperation, viel Vorbereitung und methodischen Einfallsreichtum.

Ein großes Bedürfnis der Lehrkräfte scheint auch zu sein, den Schulalltag anders zu gestalten im Sinne einer freieren Rhythmisierung, um den Anforderungen gerecht zu werden.

 

Welche Vorschläge haben die Lehrkräfte für die Zukunft des Projekts?

Bezüglich der Sprachkompetenz der im Projekt tätigen Lehrkräfte gibt es die Empfehlung, dass die im bilingualen Unterricht eingesetzten Lehrkräfte mindestens über Grundkenntnisse in der Partnersprache verfügen sollten.

Angeregt werden mehr Fortbildungsmöglichkeiten, um Erfahrungen beim bilingualen Lernen auszutauschen.

Die Lehrkräfte drücken auch das Bedürfnis aus, das „bilinguale Curriculum" zu präzisieren, um sich besser an Kompetenzniveaus orientieren zu können, die erwartet werden.

Auch die Rolle und der Stellenwert „interkulturellen Lernens" im Rahmen des bilingualen Projekts sollte genauer umrissen werden.

 

Oktober 2007, © Holzhausenschule Frankfurt