Holzhausenschule / Frankfurt a. M.

Deutsch

 

Deutschunterricht in der Holzhausenschule

 

 

 

Die wichtigsten Ziele des Deutschunterrichts sind:

  • Gespür und Fähigkeit für situationsangemessenes Sprachverhalten;

  • differenzierte und kreative sprachliche Verarbeitung von Eindrücken, Erlebnissen und Gefühlen;

  • Freude am Lesen und Schreiben und Sicherheit in den erforderlichen technischen Fertigkeiten;

  • Fähigkeit zu sachbezogener Kommunikation;

  • Kennenlernen vielfältiger Literatur und die Fähigkeit zu eigenständiger Auswahl und phantasievollem Umgang mit ihr;

  • Einsichten in Strukturen der Sprache und Schrift und grundlegende Fähigkeiten in der Rechtschreibung.

 

 

Das breite Spektrum des Sprachhandelns ist in Handlungsbereiche aufgeschlüsselt. Sie kennzeichnen die Schwerpunkte des Deutschunterrichts, sind aber in der konkreten Sprachhandlungssituation miteinander vernetzt. Alle Handlungsbereiche sind von Schulanfang gleich wichtig und erfahren im Verlauf der Grundschulzeit eine Ausdifferenzierung und Erweiterung.

 

Handlungsbereich: Erzählen und Geschichten schreiben

 

Im Rahmen dieses Handlungsbereichs lernen die Kinder, mündlich und schriftlich verständlich und phantasievoll von Erlebnissen zu erzählen sowie Geschichten zu erfinden.

Im Bereich des mündlichen und schriftlichen Erzählens lernen sie

ab 1./2. Schuljahr das dialogische und folgerichtige Erzählen sowie die Einhaltung von Gesprächsregeln, den Adressatenbezug und die unterschiedlichen Schreibfunktionen (für sich und andere).

Im 3./4. Schuljahr erlangen sie zunehmende Sicherheit im chronologischen, spannenden und präzisen Erzählen. Sie erlernen Darstellungsmethoden (Aufbau, Spannungsbögen) und Darstellungsformen (Zeitformen, Redeformen) und die Verwendung verschiedener Textformen (Tagebuch, Brief, Geschichte).


Handlungsbereich: Sich informieren und sachbezogen verständigen

 

Im Rahmen dieses Handlungsbereichs lernen die Kinder, sich zu einem Thema oder einer Fragestellung Informationen zu beschaffen, sie auszuwerten und sie mit Hilfe verschiedener Medien (Plakate, Wandzeitung, Handzettel, Anzeigen) zu veröffentlichen.

 

Sie nutzen unterschiedliche Informationsquellen

im 1./2. Schuljahr vornehmlich die Berichte anderer Kinder oder von Erwachsenen in und außerhalb der Schule sowie einfache Sachtexte und bebilderte Kinderlexika,

im 3./4. Schuljahr auch Berichte von Experten, komplexere Nachschlagewerke, Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen, Internet, Sachtexte, Gebrauchstexte, deren Aussagen sie kritisch einzuschätzen versuchen.

 

Sie erwerben außerdem spezifische Sprachhandlungsstrategien (Berichten, Beschreiben, Referieren) sowie die entsprechenden Fachbegriffe und lernen Formvorgaben für den Schriftverkehr (Absender, Anschrift, Datum, Anreden, Grußformeln) kennen sowie Gebrauchsanleitungen (Rezepte, Spielregeln, Bedienungsanleitungen) zu verfassen und anzuwenden.

 

Handlungsbereich: Lesen und mit Literatur umgehen

 

Im Rahmen dieses Handlungsbereichs begegnen die Kinder vielfältiger Literatur und lernen Lesen als eine bereichernde Beschäftigung kennen.

 

Ab 1./2. Schuljahr wird ihnen altersgemäße zeitgenössische Kinderliteratur (über Vorlesen, durch Selbstlesen) angeboten,

im 3./4. Schuljahr informieren sie sich zunehmend selbständig über das Literaturangebot (durch Prospekte, in Büchereien, in Buchhandlungen) und lernen, themenbezogen eine Auswahl von Literatur zusammenzustellen.

 

Sie lernen die Grundgattungen der Volksliteratur (Märchen, Sagen, Fabeln, Legenden, Lyrik) ebenso kennen wie vielfältige Textformen (Geschichten, Romane, Gedichte, dramatische Texte, Sachtexte, Comics, Hörspiele).

 

Handlungsbereich: Sprache untersuchen und richtig schreiben

 

Im Rahmen dieses Handlungsbereichs lernen die Kinder die Sprache als Form wahrzunehmen, entwickeln Sprachbewusstheit und gewinnen Einsicht in die Strukturen der gesprochenen und geschriebenen Sprache.

 

Sie erfahren Sprache als Vereinbarung und werden auf semantische, morphologische und syntaktische Besonderheiten ihrer eigenen Sprache aufmerksam - auch durch die Begegnung mit anderen Sprachen.

Im Umgang mit Wörtern und Sätzen entdecken sie die Geregeltheit des Sprachsystems.

 

Für die Rechtschreibung eignen sie sich neben Merkstrategien und Nachschlagetechniken ein begrenztes Repertoire an grammatischen Lösungsmethoden an (phonematische und morphematische Strategie sowie die Großschreibung von Nomen).

 

Sie lernen,

ab dem 1./2. Schuljahr mit Wortteilen (Vokalen, Konsonanten, Silben, Wortbildungsmorphemen/-bausteinen) neue Wörter zu konstruieren (Wortschatzerweiterung, Rechtschreibung), Sätze zu bilden und die entsprechenden Satzschlusszeichen (Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen) zu setzen.

Dabei lernen sie, dass Satzanfänge groß geschrieben werden und entwickeln zunehmend ein Gespür für Nomen als einzig großzuschreibende Wortart.

 

Im 3./4. Schuljahr lernen sie außerdem zu segmentieren (Sätze in Wörter, Wörter in Silben, Sinnkomplexe in Sätze), Satz- und Redeformen zu unterscheiden und die betreffenden Zeichen zu setzen (Punkt, Frage-, Ausrufezeichen, Silbentrennstriche, Redezeichen).

Sie erfahren durch Umstellungen Bedeutungsverschiebungen, die stilistisch wirksam werden können und entwickeln so ein Gespür für Satzteile.

Sie lernen, bedeutungsstarke Wörter durch Synonyme und Pronomina zu ersetzen und erwerben zum Zweck der Verständigung die betreffenden Fachbegriffe (Nomen, Verben, Adjektive).

 

 

Rechtsgrundlage:

Hessisches Kultusministerium: Bildungsstandards und Inhaltsfelder - Das neue Kerncurriculum für Hessen, Wiesbaden 2011