Zertifizierung
Holzhausenschule bekommt die Zertifizierung zur Umweltschule zugesprochen
In einer Feierstunde mit Vertretern des hessischen Umwelt- und des Kultusministeriums bekam die Holzhausenschule zusammen mit 72 anderen Schulen am 5.1.2007 den Titel „Umweltschule" in Form einer Urkunde und einer bunten Fahne (hier in der Frankfurter Wöhlerschule) überreicht.
Dazu einige Auszüge aus unserem Antrag hierfür (vom 11.9.2007)
1. Bereich: Schulhofverschönerungsarbeiten zur Renaturierung und zur Bewegungsförderung
- Frühjahr 1998: (nach monatelangen umfangreichen Planungen durch Kolleginnen, Eltern, Kinder) Entrümpelung eines der Schule südlich vorgelagerten kleinen abgegrenzten Grundstückes für die Anlage eines Teich-Biotops
- seither Pflege dieses Biotops durch viele Klassen (in allen vier Klassenstufen), wiederholte (mit Preisen ausgezeichnete) Teilnahme am Wettbewerb "Schule und Natur" (Unterricht dazu im Sachunterricht, in Kunst, in Deutsch)
- Frühjahr 2003: in der Nordwestecke des Hofs Asphaltaufbruch und Anlage eines Balancierparcours'
- Herbst 2003: in der Nordostecke des Hofs Asphaltaufbruch und Anlage eines Hochbeets
- seither Pflege dieses Beets von Klassen übernommen und auch mit Preisen beim Wettbewerb"Schule und Natur" bedacht
- Frühjahr 2004: Asphaltaufbruch im westlichen Bereich des Hofs und Einbau einer Hangrutsche
- Herbst 2004 Planungen von Kindern einer Klasse im Kunstunterricht im Rahmen des Wettbewerbs "Baut auf uns" des Deutschen Kinderhilfswerks für ein Baumhaus
- Frühjahr 2005: mitten im Schulhof großflächiger Asphaltaufbruch und Errichten eines zweistöckigen Baumhauses, umgeben von Balancierparcours und einem Bambushain
- Frühjahr 2006: Beseitigung (vor allem im Biotop-Garten) der vielen belastenden Baureste, die seit der Fassaden-Renovierung (Sommer 2005) das Gelände verunzierten. Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt ist zuständig für ein großes Beet, das den Haupteingangsbereich der Schule von außen einfasst. Seit Sommer 2005 warten wir darauf, dass dieses Amt dieses Beet endlich erneuert, nachdem wir selber die allerärgsten Fassaden-Renovierungs-Reste von dort beseitigt haben.
- Sommer 2006: Errichtung eines Klettergerüsts im hinteren Spielhof (durch eine Spielgerätefirma)
- Frühjahr 2007: Aktionstag zur Auffrischung, z.B. auch der Fußbodenbemalung im Hof (Hüpfkästchen, begehbares Labyrinth).
Alle diese Arbeiten wurden jeweils in den Monaten vorher intensiv vorbereitet von der Schulhof-AG (Kolleginnen und Eltern), mit den Kindern besprochen, dann umgesetzt vor allem an samstäglichen freiwilligen Aktionstagen mit Eltern und Kindern. Diese Werkeltage hatten durch die dabei auch angebotenen Speisen und Getränke (aus allen Klassen) immer auch eine Art Feier-Charakter.
Von 2003 bis 2005 wurden die Arbeiten aktiv durch den Verein Umweltlernen mitvorbereitet, unterstützt und praktisch mitumgesetzt.
Das Geld für die Materialien und für die notwendigen Handwerksarbeiten (Asphaltentsorgung, Baumhaus-Zimmern etc.) wurde durch Wettbewerbe, Elternspenden, durch den Förderverein und teils auch durch Sponsoren zusammengebettelt. Das Stadtschulamt wurde jeweils informiert und durch rechtzeitige Antragstellungen auch beim Tragen der Kosten miteinbezogen.
Die detailreichen Nach- und Pflegearbeiten (Gießen der jeweils frisch gepflanzten Pflanzen, Beschriftung der Beete...) wurden von einzelnen Klassen unter Beratung durch die Kolleginnen der Schulof-AG übernommen; ebenso wurden seit 1998 immer genügend Eltern und Kolleginnen gefunden, die während der Ferienwochen (Ostern, Sommer, teils auch Herbst) einen Gießdienst übernahmen.
Bereits zum 4. Mal wird in diesem Herbst auf dem Hof der "Fun run rund ums Baumhaus" an einem Freitagnachmittag veranstaltet: ein Dauerlauf, für den sich die Kinder für jede gelaufene Runde bei einem Sponsor ein bisschen Geld erbeten. (Auch die vielen Kinder, die dafür kein Geld geschenkt bekommen können, machen natürlich immer mit.) Jedes Jahr wird eine große Summe dabei "erlaufen", mit der auch die Schulhof-Projekte mitfinanziert werden, ebenso nachmittägliche Angebote des Fördervereins: Arbeitsgemeinschaften für Sport, Basteln, Kreatives.....
Was noch vollständig fehlt: Eine bewegungsfördernde, ästhetisch einladende Gestaltung des abgegrenzten Gärtchens für unsere Kleinsten, die Kinder der Eingangsstufe. Mehrfach gab es hierfür bereits Planungen, nachdem das Stadtschulamt einige Spielgeräte aus der dortigen Sandkiste zuerst sperren, dann nach vielen Monaten erst abbauen ließ. Seit 2004 ist uns hierfür als Ersatz eine Vogelnestschaukel versprochen worden. Die Schulhof-AG hat deren Einbau mehrfach schriftlich und mündlich angemahnt. Ebenso wurden umfassende Planungen für den ganzen Bereich des Gärtchens von der Schulhof-AG im Frühjahr 2007 unternommen, dann aber vom Stadtschulamt mit dem Verweis darauf, dass der angrenzende Bereich des Geländes (wo sich ein alter inzwischen für Unterrichtszwecke nicht mehr benutzbarer Pavillon befindet) ja doch umgebaut würde.
Aus dem Bericht der Schulinspektion vom 13. bis 14. Februar 2007 : (Seite 15) "Die Schulhof- und Spielflächengestaltung ist in ihrer Kreativität, Kindgemäßheit und ihrem Abwechslungsreichtum mit landschaftsintegrierten Klettergerüsten, Rutschen, Balancierbereichen, Baketballkorb und Tischtennisplatten vorbildlich."
2. Bereich: Energiesparschule
- Ende 2004: auf Anregung der damaligen Schulleiterin beschloss die Gesamtkonferenz nach einem Referat durch den Verein Umweltlernen einstimmig die Teilnahme am Projekt der Stadt Frankfurt "Erfolgsbeteiligung für nutzerbedingtes Energie- und Wassersparen an Frankfurter Schulen".
- Frühjahr 2005: Das Energie-Team (Kolleginnen, Eltern und der Schulhausverwalter) nimmt Messungen zu Heizung, Wasserverbrauch, Licht vor, beseitigt leichter zugängliche Verschwendungsherde (Leuchtstoffröhren ausdrehen etc.) schreibt sofort einen Antrag an das Stadtschulamt, um die gravierendsten Verschwendungsstellen beseitigen zu lassen: Antrag auf Entkoppelung der Beleuchtung in den Fluren und Treppenhäusern und Antrag auf Einbau von Thermostatventilen in allen Klassenräumen sowie auf Umrüstung derjenigen 13 Räume, in denen Heizradiatoren hinter Metallverkleidungen unzugänglich ( und als Schmutzsammler extrem belastend) angebracht sind.
- Frühsommer 2005: Projektwoche in allen Klassen zum Thema "Energie". Kennzeichnung aller Lichtschalter ( mit kleinen Schildchen, z.B. "Wandseite", "Fensterseite") und Hinweise an den Waschbecken in allen Klassenzimmern, schriftliche Hinweise im Lehrerzimmer (z.T. in Reimform am Fenster in den Toiletten, Kopiergerät, Wasserkocher, Kühlschrank...)
- Ab Beginn der Heizperiode gehen in jeder Pause Kinder der 4. Klassen als Energie-Detektive durchs Haus.
- Durch Ablesemängel kam es im Jahr 2005 aber nur zu einer Trostprämie.
- Im Jahr 2006: Klärung der Ablesemodalitäten mit dem Schulhausverwalter, wieder Einsatz der Klassen-Energie-Detektive in den Pausen, die gezielt auf geöffnete Fenster, unausgeschaltetes Licht und falsch aufgedrehte Heizkörper vor allem in den Fluren und Treppenhäusern achten.
- Viele Gespräche und Hinweisschilder (wieder z.T. in Reimform und auffällig gestaltet) für die Gast-Nutzer unserer Liegenschaft (Kinder-Toiletten, Musiksaal, Turnhalle, Eingangsbereiche Nord und Süd): Hort, VHS, Vereine .
- Das Jahr 2006 erbrachte schließlich eine Einsparung in unserem Verbrauch im Gegenwert von 5 800 €.
- Beschluss der Gesamtkonferenz zu Beginn des Schuljahrs 2006/2007: in allen Klassen getrennte Müllsammlung von Restmüll und Papier.
- 2007 muss dies mit Nachdruck weiter durchgesetzt werden und müssen alle Beteiligten (Reinigungsfirmen mit wechselnden Mitarbeitern, Schulhausverwalter) dazu gebracht werden, dass die säuberliche Trennarbeit unserer Kinder nicht versandet in einem großen Plastik-Tüten-Einerlei in der Altpapier-Tonne.
- Seit langem wird darauf geachtet, dass zum Kopieren nur Recycling-Papier eingekauft wird. Noch nicht in allen Klassen sind Recycling-Hefte im Einsatz.
- 2006, 2007 wiederholtes Nachfragen durch das Energie-Team beim Stadtschulamt, was aus der Beantwortung unseres "Anfangsantrags" (von 2005) werde.
Seither haben wir nach weiteren Anfragen in den beiden Bereichen Zusagen vom Stadtschulamt erhalten: so ist der Einbau der seit langem versprochenen Vogelnestschaukel im Sommer 2008 erfolgt, ebenso soll schon in Bälde der Umbau der belastenden Heizkörper beginnen. Das beharrliche Einfordern solcher Selbstverständlichkeiten hat viel Energie gekostet. Eigentlich wollen wir die Energie ja sparen - für die Arbeit mit unseren Kindern!
Aber die Auszeichnung spornt uns nun weiterhin an, mit den Kindern gemeinsam nach kreativen Lösungen Ausschau zu halten, wie wir unsere Schule energiesparend, effektiv und nachhaltig verschönern können. Wie bei allen unseren Arbeiten erhoffen wir uns auch hiervon, dass die Kinder dadurch ermutigende Erfahrungen mit nach Hause nehmen werden.